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Weltuntergang?

Heute geht die Welt unter – das jedenfalls behaupten irgendwelche selbsternannten Propheten. Mir solls recht sein, denn ich habe noch keine Weihnachtsgeschenke. Die Propheten zitieren den Maya-Kalender, wonach am 21.12.2012 das Ende eintritt. Nun, das lässt natürlich viel Raum für Spekulationen. Andere Quellen erwähnen den Grund für den Untergang. Die Erde muss einem Hyperspace weichen. Doch langsam müssen sich die Vogons beeilen, denn es bleiben nur noch wenige Minuten. Was aber ist, wenn sich die Mayas im Datum irrten? Oder wenn bei der Transformation des Mayakalenders in den gregorianischen Kalender etwas schief gelaufen ist? Mit all den Schaltjahren und sonstigen Ungenauigkeiten ist das nicht auszuschliessen. Wann kommen dann die Vogons? Vielleicht antizipierten die Mayas den “Fiscal Cliff”? Egal was passiert, die Erde wird sich weiter drehen, wie es auch Galileo Galilei vorgeschlagen hat. Es sei denn, die Vogons kommen wirklich. Dann gibt es endlich Platz für den Bypass.

Ein spezieller Besuch zum Samichlaus

Ich habe mich schon zum Mittagessen mit ein paar Arbeitskolleg(innen) verabredet, da klingelt ganz unerwartet mein Händy. Eine +41 Nummer aus der Schweiz? Das kann nur Lars sein, der gerade in der Region ist! Gestern hat es nicht geklappt mit einem kurzen Treffen, er musste nach Athens, eine Stadt etwa 115 km östlich von Atlanta. Er fragt mich, ob wir zusammen Mittagessen gehen möchten. Da überlege ich nicht lange, auch wenn ich jemand anderes hängen lassen muss.
Lars ist gerade geschäftlich hier und holt mich zusammen mit seinem US-Kollegen ab. Gemeinsam gehen wir in einem nahen Restaurant etwas Pasta essen. Es ist schön, wiedereinmal einen guten Freund zu sehen und dann erst noch hier. Insgesamt dauert unser kurzes Treffen nur gerade eine Stunde, war es aber sicher wert. Nur komme ich etwa 10 Minuten zu spät ins Seminar. Egal, andere gehen gar nicht.
Der Rest vom Tag ist nicht besonders produktiv und wirklich viel Energie habe ich auch nicht, denn ich musste heute morgen einen Vortrag halten, was mich einiges an Vorbereitungsarbeit gekostet hat. So entscheide ich mich etwas früher (1815) nach Hause zu gehen. Auf den Strassen ist gerade die Hölle los und der ganze Stau, den ich am Morgen mit dem Velo überholen musste, habe ich jetzt auf dem Rückweg.
Zu Hause entschliesse ich mich noch zu einer Jogging Runde. Besser gesagt zwei – zwei mal rund um meinen Appartmentkomplex. Es ist beachtenswert, mit welchem Aufwand hier in der Nachbarschaft die Häuser mit Lämpchen und Weihnachtsdekorationen geschmückt werden. Ach ja, bald ist Weihnachten, auch wenn ich gerade im T-Shirt bei etwa 14 °C am Joggen bin.

Vorweihnachten

Noch dauert es fast einen Monat bis Weihnachten – doch bei mir kommt der Weihnachtsmann heute und trägt eine braune Uniform. Dann gibt es noch einen Weihnachtsmann mit einer anderen Uniform – aber den habe ich nicht gesehen. Kurz, heute sind gleich drei Pakete für mich im Labor angekommen. Im ersten hat es mein neustes Spielzeug – ein iPad :-) Dann bekomme ich noch eine Hülle fürs iPad. Im dritten Päkli sind eine neue externe Festplatte für mein Backup und eine neue Digitalkamera. Das fühlt sich wirklich wie Weihnachten an :-) Die nächste Zeit werde ich wohl genug zum Spielen und Ausprobieren haben…

Thanksgiving and Black Friday

Es ist der 4. Donnerstag im November – Thanksgiving! Den Morgen nutze ich um noch ein kleines Experiment im Labor zu machen. Dann schwinge ich mich auf mein Velo und mache eine kleine Tour. Ich bin mit ein paar Laborkolleginnen bei Larry, einem Professor vom Labor nebenan, eingeladen. Zusammen spielen wir zunächst in Larry’s Hintergarten unsere eigene Variante von American Football. Nicht ganz so hart wie beim richtigen Football, dafür macht es umso mehr Spass. Nur habe ich das Gefühl, dass die Regeln immer wieder angepasst werden… Später gehts zum traditionellen Thanksgiving Essen. Endlich mal wieder etwas Gutes zu essen. Natürlich ist auch ein Truthahn dabei. So sind wir in einer gemütlichen Runde zusammen bis es schon bald eindunkelt. Warum es Unverständnis auslöst, dass ich meinen Nachhauseweg mit dem Velo antrete, scheint mir unbegreiflich. Am Tag sind die Strassen auch nicht viel sicherer…
Zu Hause merke ich, dass ich einen Anruf von Tanay verpasst habe. Wir wollen schon früher als geplant zur grossen Black Friday Shopping-Tour mitten in der Nacht aufbrechen. Das gibt es wohl nur hier in Amerika, dass man nach einem Feiertag sich in ein riesiges Shoppinggetümmel stürzen muss. Mit grossen Rabatten locken die Geschäfte riesige Menschenmassen an. Mir solls recht sein, ich brauche noch einige Dinge… Mit dem Auto brauchen wir eine ganze Stunde bis wir in der etwa 75 Kilometer entfernten North Georgia Premium Outlet Mall ankommen. Zum Glück sind wir früh unterwegs, sonst hätte es noch viel länger Moneygram point gedauert. Ich mache den strategischen Fehler, dass ich im Levis Outlet nicht von Anfang an das kaufe, was ich möchte. Ich bin etwas müde – es ist etwa 10 Uhr abends – und ich habe momentan nicht so viel Energie. Zudem möchte ich zuerst etwas eine Übersicht gewinnen. So kommt es, dass ich erst am Ende unserer Tour wieder in diesem Shop bin. Es ist mittlerweile etwa 1-2 Uhr morgens… Gerade die schlimmste Zeit, denn es haben sich riesige Warteschlangen vor der Umziehkabinen und der Kasse gebildet. Da ich meine Jeansgrösse in etwa kenne, kaufe ich aufs Gratwohl für $65 zwei paar verschiedene Jeans. Später stelle ich fest, dass das die Levis 501 mir gut passt, dass aber das Model 514 gleicher Grösse mir etwas gar weit ist. So habe ich eine passende Hose zum normalen Preis gekauft. Die andere ist dafür vielleicht beim Velofahren bequemer, aber sicherlich nicht das Gelbe vom Ei. Warum aber für verschiedene Modelle die Grössen nicht übereinstimmen muss mir mal noch jemand erklären. Vorallem, wenn die 514 eigentlich etwas schlanker sein sollten, mir aber zu weit sind…
Zurück in Atlanta besuchen Tanay und ich noch den Best Buy, ein grosses Elektronikgeschäft. Doch hier sind wir schon zu spät dran, denn schon vieles ist Ausverkauft. Ich kann mich nicht mehr richtig erwärmen, etwas zu kaufen. Die von mir gewünschte Digitalkamera und Festplatte haben sie nicht, als bestelle ich sie später im Internet bei Amazon. Etwas genervt stelle ich fest, dass wenn ich gewärtet hätte, das iPad auch günster gewesen wäre. Janu, fürs nächste mal weiss ich es. Tanay ist anfänglich auch nicht erfolgreich. Er findet den von ihm begehrten Labtop nicht. Ausverkauft? So schaut er im Internet sich nach Alternativen um und beginnt die Preise zu vergleichen. Erst als wir schon gehen wollen, sieht er einen Angestellten mit einem Stappel dieser Laptops auf einem Sackkarren vorbeimarschieren. Dass ist seine Chance und wegen dem günstigen Preis kauft er sich gleich zwei Stück. Was die wohl wert sind? Zum Abschluss unserer langen Shoppingtour gönnen wir uns im Waffle House eine heisse Schoggi und etwas Z’Morge. Es beginnt schon zu tagen, als ich mich totmüde in meinen Schlafsack verkrieche.

Boxenstop in der Schweiz

Manchmal muss auch ein Rennfahrer schon nach der ersten Runde zurück in die Box. Genau so geht es mir und schon sitze ich wieder im Flugzeug zurück in die Schweiz. In Atlanta ist es sonnig und warm – in Zürich graut ein nasser, kühler Morgen. Das Novemberwetter in der Schweiz zeigt sich wiedereinmal von seiner besten Seite. Aber ich komme ja nicht hierher um Ferien zu machen – ich habe ein Vorstellungs-Interview und muss mich noch etwas vorbereiten. Dazu muss ich aber noch durch die halbe Schweiz bis in die Bundesstadt Bern reisen. Leider verläuft das Interview nicht nach meinen Wünschen, was ich schon nach dem Verlassen des Raumes spüre. So kreisen in den nächsten Tagen viele Gedanken in meinem Kopf. Meine Zukunftspläne sind nun sehr ungewiss. Trotzdem räume ich und Mami mein Zimmer halbwegs leer – dass Papi am gleichen Tag ein Loch in die Decke macht ist nicht gerade hilfsreich. Sorry Mami… Am Ende bleibt dann noch ein Coca-Cola Dose aus Atlanta als Souvenier im Zimmer zurück. Später nimmt sich Papi dieser an und führt sie einer fachgerechten Entsorgung zu… Ist vielleicht besser so. Ich schaffe es nicht mehr, alle meine Brüder und Freunde zu besuchen – und schon sitzte ich wieder im Flugzeug. Ein etwas mulmiges Gefühl und eine noch ungewisse Zukunft begleiten mich auf dem Weg nach Atlanta. Obwohl ich mich an diesem neuen Ort noch nicht richtig einleben konnte, kommt mir alles sehr vertraut vor. Eigentlich ein gutes Zeichen.