Category Archives: Voyage 2012

My Journey to Eastern Europe, the Caucasus Region and the Caspian Sea

СУДАК – АЛУШТА – СІМФЕРОПОЛЬ – КИЇВ (26. – 27. Juni 2012)

Dass die Sonne ausgerechnet hinter einem Berg aufgeht, realisiere ich erst jetzt, als ich vor der Festung von СУДАК stehe. Da hätte ich gut eine halbe Stunde länger schlafen können. Doch um ehrlich zu sein, haben mich vor allem die vielen bellenden Hunde in der Nachbarschaft geweckt. Andernorts haben sie Hähne… Um 05:30 blinzeln die ersten Sonnenstrahlen über den Berg am Horizont. Ich vergnüge mich eine Stunde lang mit ein paar Fotos machen, ehe ich den Rückweg zur Pension antrete. Unterwegs begegnen mir die ersten spärlich bekleideten Badegäste. Bevor ich mich nochmals auf Ohr haue, kaufe ich in der nahegelegenen Autobusstation ein Billett für die Fahrt nach АЛУШТА.
Wie immer – es wird wieder stressig. Eben habe ich mir nochmals die Haare schneiden lassen und schon bald fährt der Bus. Also noch kurz etwas Essen, packen, zur Autobusstation laufen und schon gehts los. Die Fahrt ist nicht wirklich angenehm. Neben mir sitzt eine Frau mit einem Kind. Es ist heiss. Aber das Beste ist, dass die Frau ihre blöde Handtasche zwischen sich und der Buswand auf den Sitz stellt. Als wäre es nicht schon genügend eng und heiss. Frauen und ihre Handtaschen – ein wohl kaum lösbares Problem.
Endlich bin ich in АЛУШТА und steige eiligst aus. Erst als ich im Trolleybus nach СІМФЕРОПОЛЬ sitze merke ich, dass ich meinen Hut aus Georgien im anderen Bus vergessen habe. Verdammt. Da hatte ich es wohl zu eilig, von dieser Frau los zu kommen und habe meinen Hut in der Gepäckablage vergessen. Janu, ein Souvenier weniger. Am Ende hätte ich wahrscheinlich sowieso nicht gewusst, was ich mit dem Hut tun soll und er wäre irgendwo als Staubfänger rumgelegen. Die Trolleybusfahrt ist leider nicht ganz so abenteuerlich wie der Reiseführer gemeint hat. Denn ich erwische einen relativ neuen Trolleybus, der sogar über eine zu gut funktionierende Klimaanlage verfügt. Eine dieser alten Rumpelkisten, wie ich sie in СЕВАСТОПОЛЬ schon kennen gelernt habe, wäre mir lieber gewesen. Immerhin ist der Trolleybus ordentlich gefüllt, so dass die Leute stehen müssen… So fahre ich einen grossen Teil der (gemäss dem Reiseführer) längsten Trolleybusstrecke der Welt, welche von ЯЛТА nach СІМФЕРОПОЛЬ führt. Unterwegs zeigt mir ein Bildschirm im Bus, was ich auf der Insel Krim alles an Sehenswürdigkeiten verpasst habe und vieles, das ich so oder in ähnlicher Form auch gesehen habe.
In СІМФЕРОПОЛЬ starte ich noch eine Versuch, meine georgischen Hut zu lokalisieren. Die junge hübsche Dame vom “Bahnhof-Helpdesk” geht mit mir zur nahen Busstation und macht ein zwei Telefone, was so weit erfolglos blieb. Jetzt bleiben mir noch 5 Stunden… Mit essen, warten, Essen kaufen, warten, Fotos machen, warten, Blog schreiben, warten, warten, warten und nochmals warten – schlage ich die Zeit tot…
Endlich ist es so weit, der Zug fährt ein. Wie alle Züge in der Ukraine sind in diesem Zug nur Schlafwagen eingereiht. Bei den grossen Distanzen macht das auch durchaus Sinn, da man meist sowieso ein paar Stunden durch die Nacht reist. Einzig die langsamen “Elektrishkas”, die den Nahverkehr bedienen, haben keine Betten und nur harte Holzbänke. Wiedereinmal ist die Fahrt nicht besonders bequem. Am Abend ist es in den Wagons noch sehr heiss und ohne den ganzen Tag duschen klebt es überall… Schliesslich lege ich mich schlafen. Viele Leute schlafen in ihren Kleidern – doch dass finde ich nicht so toll. Denn irgendwann müssen sich meine Kleider auch etwas von mir erholen und auslüften. Also alles bis auf die Unterhosen ausziehen. Zum Einschlafen ist das mitgelieferte Leintuch gerade recht. In dieser Wärme möchte ich mir gar nicht mit mehr bedecken. Doch gegen den frühen Morgen das übliche Problem. Durch die Nacht hat es sich draussen wie drinnen merklich abgekühlt. Ich spüre schon wieder eine Erkältung im Anzug. Verdammt. Nur ein Leintuch reicht mir wirklich nicht. Also packe ich meinen Seidenschlafsack aus – das hilft, doch ist es immernoch hart an der Grenze. Ich bräuchte etwas, das meine Körperwärme speichert…
Immerhin offenbaren sich mir wunderschöne Landschaften. Es ist nicht mehr das Mittelmeerklima mit seinem braungebrannten Gras sowie den kleinen Bäumen und Büschen, die kaum Schatten spenden. Hier ist es saftig grün mit sanften Hügeln, zwischendurch mal ein Dorf und ein paar goldgelbe Kornfelder. So gefällt mir die Ukraine viel besser. Mal schauen, wie die Ukraine sonst noch aussieht. Wobei das meiste werde ich wohl nur durchs Zugsfenster sehen, aber immerhin… Und endlich fahren wir nach 15 Stunden in КИЇВ ein.

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Ausflug nach НОВЫЙ СВIT (25. Juni 2012)

Eigentlich hätte ich heute gerne einen Ausflug nach ЗАПОВІДНИК КАРАДАГ, dem Kara-Dag Reservat gemacht. Doch weil ich keine Tour für heute gefunden habe, lasse ich es sein. Zudem ist mir der Preis für eine solche Tour zu hoch, wenn ich nur zusammen mit ein paar anderen Touristen dem russisch plapperndem Führer nachlaufen soll und nichts verstehe. Aber anscheinend könne man ohne Tour nicht in dieses Gebiet hinein… Also muss eine Alternative her.
Nach etwas Startschwierigkeiten stehe ich jetzt in der übervollen Marshrutka nach НОВЫЙ СВIT, was so viel bedeutet wie Neue Welt. Am Zielort angekommen, setzte ich mich zuerst unter einen Baum in Dorfzentrum und beobachte Leute. Irgendwie bin ich nicht richtig motiviert, auf den Тропа Голицына, den Golitsyn’s Weg, zu gehen. Zum einen, weil es in der Sonne richtig heiss ist und keine schattenspendende Bäume vorhanden sind, zum anderen, weil es Eintritt kostet.
Schliesslich überwinde ich mich doch noch, auf den Weg zu gehen. Tatsächlich muss ich dann auch eine Gebühr von 30 Griven entrichten. Man sagt mir dann auch noch, dass es etwa 2.5 Kilometer Weg sind… Das entspricht einer Gebühr von mehr als 1 Fr/km! Ich überlege mir, was für ein Potential in den schweizer Wanderwegen stecken würde – aber das will ich dann auch wieder nicht… Um das Preis/Leistungsverhältnis zu verbessern, entschliesse ich mich, den Weg mehrmals zu gehen. Beim ersten Mal betreibe ich den Weg als Sport und durchlaufe den Weg in etwas einer halben Stunde. Ein weiterer Grund, warum ich mich etwas nerve sind die Touristen. Viele sind nicht wie in der Schweiz mit Rucksack und Wanderschuhe bewaffnet – sondern mit FlipFlops und Badehosen… Bei der anderen Kasse angelangt, setzte ich mich in den Schatten von Bäumen und warte, bis der Schweiss nachlässt. Beim Rückweg mache ich eine ausgedehnte Mittagspause im Schatten einer Felsgrotte. Und weil aller gute Dinge drei sind, durchlaufe ich den Weg ein drittes Mal. Das Dritte Mal nutze ich, um ein paar Fotos zu machen. Dazu war ich beim ersten Mal definitiv nicht motiviert. Schliesslich gelange ich komplett verschwitzt bei der zweiten Kasse an. Das ist wohl der Härtetest für mein T-Shirt aus Merinowolle…
Mit der wiederum gut gefüllten Marshrutka – dieses mal habe ich einen Sitzplatz – fahre ich zurück nach СУДАК, wo ich in der Pension den Abend geniesse.

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СЕВАСТОПОЛЬ – Ласточкино  Гнездо – ЯЛТА – СУДАК (24. Juni 2012)

Es ist das beliebteste Sujet für eine Postkarte der Insel Krim – das Ласточкино  Гнездо. Auch wenn der Reiseführer sagt, dass das Schwalbennest winzig klein ist, muss ich es trotzdem gesehen haben. Es ist eine der ganz wenigen Sehenswürdigkeiten, die ich schon vor der Reise zum Besuchen ausgesucht habe.
Sehr früh – kurz vor 6 Uhr – verlasse ich das Hostel und laufe zur Busstation von СЕВАСТОПОЛЬ. Das Billet habe ich schon am Tag zuvor gekauft, um mir den Stress zu ersparen. Obwohl die Fahrt durch wunderschönes Gelände entlang der Küste führt, geniesse ich die Aussicht nur wenig – ich bin zu müde und schlafe… Nach einem kurzen Umsteigehalt in einen anderen Minibus, zeigt mein grosser Gabelschlüssel seine Wirkung. Naja, er fällt auf und so komme ich mit einem jüngeren Mann ins Gespräch, das sich auf das Austauschen von ein paar Brocken Englisch und Russischen Ausdrücken beschränkt. Immerhin sagt er mir, welches die richtige Haltestelle ist und ruft dem Busfahrer zu. Was, das habe ich nicht verstanden…
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn als ich um etwa 08:20 von der Bushaltestelle einen ersten Blick vom Ласточкино  Гнездо erhasche sind die Verkaufstände für die Touristen erst im Aufbau. Mit meinem grossen Rucksack laufe ich die paar Hundert Meter zum Schwalbennest – zuerst die Treppen nach unten und dann andere wieder nach oben… Zum Glück hat es um diese Zeit erst ganz wenige Leute und es gelingt mir auch ein paar Fotos ohne die riesigen Touristenmassen zu machen. Ganz anders sieht es dann um etwas 09:30 aus – ein Schiff ist unten beim Steg gelandet und jede Menge Touristen strömen aufs kleine Schlösschen zu. Zeit zum Verschwinden.
Mit einer pumpenvollen Marshrutka fahre ich nach ЯЛТА. Beim Umsteigen treffe ich nochmals den jungen Mann, den ich schon auf dem Weg zum Schwalbennest kennengelernt habe. Auf der Weiterfahrt von ЯЛТА nach СУДАК döse ich und schlafe ab und zu ein. Nur aussergewöhnlichen Halt aufgrund einer technischen Störung verpasse ich nicht. Der Busfahrer kriecht hinten unter den Bus und schlägt etwas mit einem Schraubenschlüssel an den Bus – wahrscheinlich hat er die Bremsen gelöst, die etwas heiss bekommen haben. Dann in СУДАК das Abenteuer Unterkunftssuche. Günstige Hostels gibt es hier keine und Hotels kommen nicht in Frage. Also etwas “plaudern” mit Taxifahrern, ein Telefongespräch mit irgendjemandem ohne konkretem Resultat und Erwähnen des Wortes “Babushka” (was so viel heisst wie Grossmutter und häufig für günstige Unterkunft Synonym ist) – irgendwie kommt dann eine Frau, die mich mitnimmt… Sie zeigt mir den nächsten Laden und die Haltestelle für die Marshrutka ins Zentrum und führt mich dann zu ihrer kleinen Pension. Der Preis ist günstig, doch mit den Kommunikationsproblemen ist das Ganze schon etwas abenteuerlich. Vor allem, wenn man nicht weiss, ob man was zu essen bekommt und wenn ja zu welchem Preis…
Am späten Nachmittag besuche ich die grosse Festung – das heisst ich schaue sie nur von aussen an. Das genügt, denn ich habe nicht Lust immer Eintritt zu bezahlen um dann mich nur mit einer Menge Touristen herumzuschlagen. Zudem verspricht das Donnergrollen Regen – der dann aber nur in einzelnen Tropfen kommt. Immerhin stürmt es ganz artig…
Nach meinem langen Rückweg zur Pension passiert das Unerwartete – die “Babushka” kocht für mich etwas. Es sind grosse, flache, gefüllte Teigtaschen, welche sie in viel Öl frittiert. Das ich dann 5 $ bezahlen soll ist OK, aber eigentlich sollte man hier doch mit den ukrainischen “Griven” rechnen! Natürlich gebe ich nur den entsprechenden Betrag in “Griven” – wer will hier schon Dollar? Totmüde schlafe ich später ein – eigentlich schneller als mir lieb ist…

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Ausflug nach Балаклава (22. Juni 2012)

Balaklava liegt gut versteckt in einer geschwungenen Bucht, welche vom Meer nicht einsehbar ist. Das wussten schon die alten Griechen zu schätzen und auch die Sovjets machten sich daraus einen Nutzen. Ein guter Grund für mich, einen Tagesausflug nach Балаклава zu machen. Zusammen mit den beiden Russinnen, die im privaten Appartement des Hostels Unterkunft gefunden haben, reise ich mit Trolleybus und Marshrutka nach Балаклава. Dort zeigt sich aber schon bald nach dem Aussteigen, dass wir nicht die gleichen Interessen haben. Vorallem die eine der beiden Frauen hat einen strikten Reiseplan zusammengestellt. Dass dies nicht ganz im Sinne ihrer Kollegin ist, ist ein anderes Thema. Also ich stehe da, die eine fragt ein paar Leute nach dem Weg und schon wollen sie losmarschieren. Da muss ich nochmals bremsen. Erst als ich nochmals nachfrage, stellt sich heraus, dass sie zum Генуэзская крепость Чембало – der Festung oberhalb der Bucht – wollen. Ich aber habe andere Pläne und so entschliesse ich mich, mich von den beiden loszulösen und meinen eigenen Weg zu gehen.
Zuerst gehe ich zum Hafen und schaue auf die gegenüberliegende Seite der Bucht. Dort ist sie – das Объект 825ГТС. Auf Meeresspiegelhöhe ein grosses Loch im Berg. Ich laufe um die Bucht herum, um schliesslich zum gesuchten Museum zu kommen. Ich besorge mir ein Ticket und schliesse mich der Gruppe mit Führer an. Mir ist es unklar, ob ich alleine einfach durchwander kann oder ob man eine Führung mitmachen muss. Ganz klar ist das hier nie. Ich bin gelangweilt ab dem russischen Geplapper des Führers. Ein andere Aufpasser in einem Tarnanzug steht auch noch da. Ich weiss nicht recht, was ich machen soll. Schliesslich gehe ich mit der Gruppe mit in das Loch – und irgendwann sondere ich mich ab. Doch der Aufpasser läuft nicht mehr weiter in das Loch hinein und ich habe nun plötzlich das Gefühl, einen persönlichen Aufpasser zu haben – toll, genau das was ich mir gewünscht habe. Aber es stellt sich dann heraus, dass es gar nicht so schlimm ist. Der Aufpasser bietet mir nach an, ein Foto von mir zu machen. Dass die Fotos nicht so gut sind ist ein anderes Thema und liegt vielleicht auch an der Kamera. Also schliesslich finde ich heraus, dass man da wohl auch mehr oder weniger frei rumlaufen kann. Es hat bei den einzelnen Stationen Aufpasser aber sonst ist es nicht so wild.
Also was ist das Объект 825ГТС? Es ist ein Tunnel auf Meereshöhe, den die Sovjets durch den Berg getrieben haben. Der Tunnel diente als Stützpunkt für U-Boote für deren Wartung, Instandhaltung und als Versteck. Und weil er nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, musste er natürlich einen Atombombenangriff überstehen können. Kein Wunder war das sehr, sehr geheim… Nun, wenn ich aber so durch die Gänge laufe, imponiert mir das Bauwerk von seiner Grösse und Dimension nicht so stark. OK, vielleicht bin ich als Angehöriger der Schweizer Armee da auch etwas verwöhnt und ich bin mir sicher, dass es in der Schweiz noch grössere Bunkeranlagen zu finden sind. Spannend aber ist der Tunnel im Wasser. Die reflektierten Lichter im Wasser faszinieren sehr.
Nachdem ich am Ende der Bunkeranlagen angelangt bin, gehe ich nochmals zurück. Per Zufall begegne ich nochmals den beiden Russinnen vom Morgen. Doch sie scheinen ein Schnellzugstempo zu haben und laufen meiner Meinung nach einfach schnell durch den Bunker. Auf meinem weiteren Rückweg muss ich den einen Aufpasser davon überzeugen, dass ich noch den anderen Ausgang des Wasser-Tunnels sehen muss. Den habe ich nämlich beim Nachlaufen der Führung verpasst. Zuerst heisst es “нет” aber anscheinend kann ich ihn doch überzeugen, dass ich nochmals zurück kann. Nach ein paar Fotos gehe ich schliesslich den normalen Weg zurück zum Ausgang aus dem Bunkersystem. Leider treffe ich die beiden russischen Girls nicht mehr an. Entweder waren sie so schnell im Verschwinden aus Балаклава oder sie habe sich für etwas anderes entschieden.
Ich bleibe noch etwas in Балаклава. Leider gibt es keine regulären Boote nach Фиолент. Beim Anschauen der (Postkarten-) Bilder entschliesse ich mich, dass ich noch zur Генуэзская крепость Чембало – der alten Festung – hochlaufen muss. Der Weg ist nicht weit, doch in der Mittagshitze, ohne schattendspendende Bäume, ist es eine schweisstreibende Sache. Ich bin nicht der Festung wegen hier oben – es gleicht mehr einem Trümmerfeld als einer Burg. Immerhin sehe ich ein paar halbzerfallene Türme und Mauern, wobei der Hauptturm für Restaurationsarbeiten eingerüstet ist. Aber ich bin mehr wegen der Aussicht hier, denn von hier kann man die geschwungende Bucht gut überblicken und ich sehe auch den Ein- und Ausgang des Tunnels vom Объект 825ГТС.
Nach meinem Ausflug zur Festung nehme ich die Marshrutka zurück bis zum 5 km Markt, wo sich eine verwirrenden Busstation befindet. Ich wähle den sehr gut gefüllten Minibus nach Фиолент. Dort soll sich der schönste Strand von СЕВАСТОПОЛЬ befinden. Nach einigem Nachfragen und dem Folgen von Leuten in Badebekleidung sehe ich den Strand. Doch bis dorthin ist es noch ein weiter Weg, denn unzählige Treppenstufen führen die Klippe hinab zum beliebten Kiesstrand. Ich verweile etwas am Strand. Baden und Schwimmen ist nicht so mein Ding, also lasse ich es bleiben. Schliesslich wage ich mich auf den Rückweg, die Treppe hoch. Er zaubert mir ein paar wunderschöne Schweissperlen auf die Stirne, die langsam in meine Augen rinnen…
Am Abend gehe ich mit ein paar anderen Gästen vom Hostel etwas in den Ausgang. Nach einer langen Minibusfahrt und einen Marsch durch einen unendlich gross erscheinenden Park sind wir an einer “Partymeile” am Strand. Wirklich viele Leute hat es hier nicht, obwohl Freitag ist. Das Essen ist so-so, und die anschliessende Party im OpenAir-Club nicht so mein Ding. Warum diese weissen Blitzlichter, die einem immer frontal blenden? Und sonst auch nie farbiges Licht. Naja toll… Es scheint mir etwas “fake” zu sein. Um etwa Viertel nach 2 verlasse ich die anderen und gehe auf den Rückweg. Es dauert mehr als eine halbe Stunde bis die gewünschte Marshrutka kommt. Und erst um etwa 4 Uhr bin ich dann im Bett… Es folgt eine kurz Nacht mit wenig schlechtem Schlaf und einem Tag Nichtstun…

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Heisse Neuigkeiten aus СЕВАСТОПОЛЬ (21. Juni 2012)

In Sevastopol ist es heiss. Sehr heiss. Das Thermometer zeigt mindestens 30 °C an. Im Schatten ist das ja noch erträglich – aber wehe, man findet kein schattiges Plätzchen. Dann brennt die Sonne genadenlos auf den Kopf. Mein Dächlichäpli habe ich in Georgien gelassen, also muss ich noch ein paar Tage ohne Auskommen. Aber das ist nicht so schlimm, denn selbst mit Sonnencrème bewaffnet suche ich nur schon aufgrund der hohen Temperaturen wenn immer möglich den Schatten. Was passiert, wenn man zu lange ohne Schutz in der Sonne bleibt, haben mir schon genügend ander Leute demonstriert. Rot wie Krebse laufen sie zum Teil herum. Zum Glück ist es im Hostel cool. Zum einen durch die Klimaanlage (die nach meinem Geschmack zu viel und zu fest läuft) und ein paar coole Leute ;-)
Heute morgen bleibe ich noch etwas im Hostel und plane meine nächsten Tage. Es bleibt nicht mehr viel Zeit… Schliesslich wage ich mich um den Mittag doch noch nach draussen. Von einem Schatten zum nächsten hüpfe ich unter den Bäumen durch. Schliesslich lande ich beim “Panorama”. Nach einigem zögern kaufe ich ein einfach Billett. Die Option “fotografieren” lasse ich mal weg – dafür auch noch Geld verlangen finde ich eine Frechheit. Zudem weiss ich ja nicht mal was es genau zu sehen gibt und im Internet findet man sicher irgenwo ein schönes Foto. Das Panorama ist ein riesiges Rundumgemälde und zeigt den Sonnenaufgang vom 18. Juni 1855 – vielleicht ist es auch der 6. Juni 1855 – ich habe da zwei verschiedene Quellen (www.englishrussia.com und www.wikipedia.org). An diesem Morgen attackieren französische und brittische Truppen die von den Russen kontrolierte Stadt СЕВАСТОПОЛЬ, wobei schliesslich die Russen das Nachsehen hatten.
Das Panorama ist eine angenehme Abkühlung – doch nun bin ich wieder draussen in der Hitze. Ich setzte mich in den Schatten und beobachte Leute… Dann wage ich mich doch noch zum Bahnhof. Ich kaufe mir ein Billett für einen Nachtzug am 26. Juni von СІМФЕРОПОЛЬ nach Київ.
Die Temperaturen und Trockenheit haben auch anderer Auswirkungen. Es brennt! Ein Grassstück am Hang steht in Flammen. Von weitem höre ich die Sirene eines Blaulichtfahrzeuges. Das Geschehen erregt meine Aufmerksamkeit und darum entschliesse ich mich, auf dem Rückweg vom Bahnhof zum Hostel dort vorbei zu gehen. Gerade als ich dort ankommen, fährt ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr heran. Als Feuerwehrmann bin ich natürlich neugierig, was sie jetzt machen und so schaue ich dem Treiben eine ganze Weile zu. Bald kommt ein uraltes, zweites Tanklöschfahrzeug herangefahren. Nach einer kurzen Lagebeurteilung entschliessen sie sich, das Feuer von oberhalb des Hanges in Angriff zu nehmen und fahren dorthin. Sie sind ausserhalb meines Blickwinkels. Erst als ich die Treppe den Hügel hochsteige und den parallelen Weg oberhalb der Feuerstelle entlang laufe, sehe ich die zweite Truppe wieder. Schliesslich machen sie den letzten Flammen den Garaus.
Ein ganz anderes heisses Thema sind die ukrainischen Frauen. Hübsch sind sie und auf Highheels (wenn nicht Flip-Flops oder Sandalen) zu gehen, ist benahe ein muss. Doch interessant ist vor allem, dass es hier durchaus üblich ist, dass frau auch einfach mal keinen BH trägt. Naja, das heisst jetzt aber nicht, dass sie “oben ohne” sind…

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Ausflug nach БАХЧИСАРАЙ (20. Juni 2012)

Bakhshysaray ist die alte Hautpstadt der Krim Tataren, einem islamischen Volk. Mit der Marshrutka gelange ich in diesen Ort – es ist mehr ein grosses Dorf als eine Stadt. Trotz dem frühen Aufstehen ist es schon bald Mittag als ich in der Touristeninformation eine kleine Karte erstehe. Den Khan’s Palast hebe ich mir für später auf, so was ähnliches habe ich schon in Şäki und Istanbul gesehen.
In der gleissenden Hitze laufe ich zum Чуфут-Кале. Durchs Tal immer weiter nach oben. Zum Glück verläuft ein beachtlicher Teil des Weges im Wald. Schliesslich gehts hoch aufs Plateau, wo sich die Überresten der (Höhlen-) Stadt befindet. Wirklich viele Höhlenwohnungen hat es nicht, nur am Rand des Plateaus, wo die Felsen steil abfallen sind ganz oben einige Räume in den Felsen gehauen. Auf der Plateaufläche sehe ich überall Mauerresten, die von Bauten zeugen. Irgendwann habe ich genug alte Steinblöcke gesehen. Selbst mein Fotoapparat hat entschieden, dass an dieser Stelle fertig ist – “Battery exhausted”… Darum gibt es von nun an keine (Farb-) Bilder mehr…
Um mich von der brütenden Mittagshitze zu entziehen steige ich ins Tal ab. Weiter hinten im Tal befindet sich eine ganz spuckige, morbide Stelle. Unzählige, mit hebräischen Schriftzeichen übersähte Grabsteine – teils umgefallen, teils in beachtlicher Schräglage – sind hier im Wald zu finden. Es ist Иософатова Долина – der Karaite Friedhof. Schade ist es Mittag – in der Dämmerung wäre die Stimmung sicher genial.
Auf dem Rückweg mache ich Halt im Uspensky Monastery, einem kleine Kloster das in den Fels gehauen wurde. Nur der Glocketurm ragt prominent über die zum Kloster aufsteigende Treppe. Wiedereinmal werde ich Zeuge, wie sich orthodoxe Christen in und um eine Kirche verhalten. “Kreuze schlagen”, Kerzen anzünden und Heiligenbilder küssen. Ein Mönch betet – mit einem monotonen Lallen von unverständlichen Silben. Bei der Quelle fülle ich meine Wasservoräte wieder auf – in dieser Hitze habe ich schon 3 Liter Wasser getrunken.
Mit der Marshrutka geht die Fahrt schnell und angenehm zurück ins Dorf. Abschliessend besuche ich den Komlex um den Khan’s Palast. Den Palast selber besuche ich nicht mehr, es ist schon zu spät und ich bin zu müde. Immerhin gelingt es mir mit der leeren Batterie meiner Digitalkamara zwei Fotos zu machen. Eines vom Palast mit dem Falkenturm und eines von der Moschee. Wahrscheinlich für einige Zeit ist es das letzte Mal, dass ich in einer Moschee bin. Einem Mann schaue ich noch etwas beim Beten zu. Und als ich das Dorf verlasse höre ich noch den Muezzin singen.
Es sind also mindestens drei Religionen oder Spuren davon hier in БАХЧИСАРАЙ zu beobachten…

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ВИЛКОВО – ОДЕСА – СІМФЕРОПОЛЬ – СЕВАСТОПОЛЬ (17. – 18. Juni 2012)

Wie immer bin ich knapp dran. Und beim Zusammenpacken bin ich auch nicht so überlegt vorgegangen. Das spüre ich jetzt beim Tragen des Rucksacks. Noch habe ich fast 30 Minuten Zeit und es sind noch etwa 2 Kilometer vor mir. Am Sonntag Morgen um etwa 07:30 laufe ich durch das Dorf. An der Strasse warten ein paar Leute auf die Gratismashrutka, in der Kirche wird schon kräftig gesungen. Ich verlasse mich nicht auf die Mashrutka und laufe weiter. Schweissperlen rinnen mir schon von der Stirn. Kurz vor Abfahrt bin ich dann bei der Haltestelle im Zentrum.
Während der Fahrt präsentiert sich die Ukraine in der typischen Art – flach. Dem Namen als Kornkammer macht sie sich hier auch alle Ehren, denn man sieht weite Felder, die sich schon goldgelb verfärbt haben. Dann kommt uns eine Kollone von Mähdreschern entgegen. Zuerst einer, dann zwei, drei, … , viele! Ich habe sie nicht alle zählen können, doch ich schätze, dass es insgesamt 25 Mähdrescher sein müssen. Weiter gehts durch die Ebene und wieder über die moldawische Grenze nach Odessa.
In Odessa kaufe ich mir als erstes ein Billet für den Nachtzug nach Simferopol. Das war nicht so kompliziert, aber warum können sie mir nicht gleich ein Billett nach Sevastopol verkaufen? Nach einem Lebensmittelkauf verziehe ich mich in einen Park um meinen Hunger zu stillen. Und schon kommen die Bettlerinnen mit den Kindern auf dem Arm. Die eine gibt sich mit einem Stück Brot zufrieden, eine andere will mir das Brötchen “ausreissen”, das ich mir zum Dessert vorgesehen habe. Aber da kenne ich kein Erbarmen. Dann klopfe ich im Babushka Grand Hostel an, wo ich noch etwas verweile. Mit den anderen vom Hostel gehen wir zum Beach House Hostel, wo ich auch schon war, und geniesse feines Pouletfleisch vom Grillspiess. Schliesslich gehen wir gemeinsam mit einem Taxi zurück zum Bahnhof wo ich noch ein knappe Stunde bis zur Abfahrt meines Zuges warten muss.
Um plus oder minus genau eins vor Zwölf, geht dann die Höllenfahrt los. Dass diese Fahrt für mich so unangenehm ist liegt nicht daran, dass ich ein Billett der günstigsten Klasse (Platzkart) gekauft habe. In dieser Klasse sind die Schlafabteile nicht abgetrennt und entlang der Gangseite hat es auch noch Betten. Ich leide viel mehr unter den hohen Temperaturen. Bei der Abfahrt hat das Thermometer stolze 30 °C angezeigt. Und weil die meisten Leute bald schlafen gingen, schlossen sie entsprechend die Fenster. Dummerweise habe ich ein Bett der oberen Klasse – oder einfach eines das oben ist… Kaum lege ich mich hin schwitze ich schon gleich. Zudem ist das Bett sehr kurz oder mindestens bei den oberen Betten stört die Aufhängung. So kann ich bis um etwa 2 Uhr nicht einschlafen… Und am Morgen verwache ich pünktlich zum Sonnenaufgang für einen Gang zur Toillette. Noch dauert es ein paar Stunden und ich schmachte vor mich hin bis wir endlich um etwa halb 12 in Simferopol ankommen.
So, wie gehts weiter? Ich versuche den Fahrplan der Züge nach Sevastopol ausfindig zu machen, doch ich bin nicht so erfolgreich. Schliesslich stelle ich mich einfach mal an einen Schalter hin und warte bis ich an der Reihe bin. Auf die Frage, ob sie Englisch sprechen, heisst es, ich solle ein paar Minuten warten. Dann führt mich eine junge Dame mit besten Englischkenntnissen zu den Schaltern für “Urban Transport” Wenn ich mich nicht irre, steht das oberhalb der Schalter geschrieben. Eine bessere Übersetzung hätte mir vielleicht auch weitergeholfen… Ich muss also eine “Elektrishka” nehmen. Noch habe ich eine Stunde Zeit, um mich wieder mit etwas essbarem und Getränken einzudecken. Dann geselle ich mich zu den vielen Touristen und warte…
Die Zugsfahrt mit der Elektrishka ist ein weiteres kleines Abenteuer. Ich will nicht wissen wie alt diese Fahrzeuge sind, aber die Fensterrahmen sind aus Holz, ebenso wie die Sitzbänke. Dass die Billettkontroleurin mit einem Fahrgast eine heftige Diskussion hat erstaunt mich wenig, nur schade habe ich keine Ahnung was sie sich vorwerfen, aber es tönt nicht freundlich. Die Fahrt durch die Insel Krim zeigt nun erstmals hügeliges Gelände. Aber wirklich atemberabend sind diese Erhebungen auch wieder nicht. Das Klima hier ist schon sehr trocken, das Gras wird schon braun-gelb – etwas das mir eigentlich weniger gefällt. Und schon fahren wir in Sevastopol ein. In den Buchten hat es überall Kriegsschiffe und ein U-Boot habe ich auch schon gesichtet. Da wird es noch so einiges zu entdecken geben.

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ВИЛКОВО (13. – 17. Juni 2012)

Dass Vilkovo das Venedig der Ukraine ist steht in meinem Reiseführer, doch dass dem wirklich so ist, habe ich wiedereinmal erst am letzten Abend realisiert. Doch dazu später. Denn in meine Reiseführer steht auch, dass die Mashrutkas (Minibus) alle 2 Stunden von Odessa nach Vilkovo fahren. Jetzt stehe ich aber um 9 Uhr (die Fahrt mit dem Mashrutka hierher hat viel länger gedauert als erwartet) endlich bei der Busstation und – die nächste Mashrutka nach Vilkovo fährt erst um 11:50. Toll, eine ganze lange Weile warten… Die Fahrt selber ist für mich die reinste Tortur. Bevor wir abfahren herrschen schweisstreibende Temperaturen im Bus. Dann habe ich einen Platz unterhalb des Dachfensters erwischt. Das bedeutet Zugluft pur. Während die einen sicher froh darum gewesen wären, bedeutet es für mich den sicheren Tod – oder zumindest wieder eine Erkältung. Und genau so kommt es auch. Als der Bus plötzlich eine wartende Schlange Lastwagen vor sich hat, ahne ich böses. Wir befinden uns vor der Grenze zu Moldawien! Ich kenne die Einreisebestimmungen für Moldawien nicht und habe ein flaues Gefühl in der Magengegend. Als der Grenzkontrolleur in die Mashrutka schaut, heisst es einfach Gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Doch schliesslich ist das ganze nur halb so wild. Die Kontrolleure zählen die Passagiere im Bus, schreiben die entsprechende Zahl auf ein offizieles Zettelchen und geben dieses Papierchen dann dem Fahrer. Dann fahren wir ein paar Kilometer über moldawischen Boden bis wir zur nächsten Grenzkontrolle kommen. Dort schaut ein weiterer Kontrolleur in die Mashrutka und nimmt das Zettelchen vom Fahrer entgegen. So geht das also. Mit viel Zugluft geht die Fahrt weiter und mit jedem Windchen an meinen Nacken fühle ich die Erkältung näher kommen… In Vilkovo habe ich Glück. Zuerst frage ich ein Mädchen, das am Warten ist, nach dem Weg. Dann fährt mich ihr Vater, auf den sie gewartet hat, direkt zu meiner Pension. Ich hätte die etwa 2 Kilometer auch sicher zu Fuss geschaft, aber warum rät mir hier jeder davon ab – es ist weit, es ist weit? Mein Zimmer ist klein, im ersten Obergeschoss eines kleines Häuschen direkt unter dem Dach – und es ist stickig warm.
Am nächsten Tag habe ich zuerst ein paar Anlaufschwierigkeiten. Ich muss mich zuerst überwinden, ins Dorf zu laufen, um etwas zum Essen zu kaufen. Dann habe ich wieder etwas Glück. Es bietet sich mir die Gelegenheit, mit einem älteren deutschen Pärchen auf eine Bootstour durchs zum “Bird Watching” zu gehen. Das teilt die Kosten und ich komme günstig zu einer Tour durchs Danube Delta. Mit einem kleinen Schnellboot fahren wir den Flussarm hinunter zum Delta. Überall säumt Schilf das Ufer. Bei den Sandbänken, wo der Fluss ins Schwarze Meer mündet, sehen wir viele Vögel (es mögen tausende sein). Darunter hat es Kormorane und Seeschwalben (oder so etwas), aber auch Pelikane sehen wir. Wir legen bei einer Sandbank an und erkunden diese etwas. Als wir kommen, fliegen alle Vögel auf. Wir sind ihnen wohl zu nahe, denn am Boden finden wir ein Nest mit grün-braun gesprenkelten Eiern drin. Ich finde auch noch wunderschöne Schneckenschalen – solche habe ich bis jetzt erst an Souvenierständen gesehen. Ein weiteres Souvenier zum mit mir rumschleppen.
Die nächsten beiden Tagen habe ich zu kämpfen – mit mir selber. Die Hinfahrt fordert ihren Tribut und ich habe noch immer eine kleine Erkältung mit leicht Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Dagegen hilft mir Panadol, nur geht mir diese Droge aus. Doch meine Verdauungsschwierigkeiten sind auch nicht gerade angenehm…
Trotzdem, oder gerade weil ich weiss, dass ich weiterreisen muss, gehe ich am letzten Abend noch auf Entdeckungsreise ins Dorf. Bei der Brücke folge ich auf dem Brettersteg dem Kanal. Irgendwann biege ich in ein “Seitengässchen” ein. Eine wirkliche Gasse ist das nicht, sonder viel eher ein kleiner Kanal, entlang dessen ein kleiner Brettersteg führt. Auf meiner Entdeckungstour folge ich noch etwas den kleinen Kanälen durchs Dorf, bis ich schliesslich zum Nachtessen zurück zur Pension muss.

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Одеса (6. – 13. und 17. Juni 2012)

Für die einen ist es die Perle am Schwarzen Meer – für andere ist es die Stadt der Kontraste – und für mich ist es… Naja, was soll ich denn sagen, wenn ich hier mein Hostelbett optimal ausnutzte und möglichst lange darin liegen bleibe?
Am 6. Juni bin ich zusammen mit Olesia, Igor und Julien hier angekommen. Die erste Nacht verbrachten wir in einer Sovjetabsteige im Bahnhof. Dort hat es eben noch aus den Zeiten der Sovjets ein paar Appartements, man könnte auch Zimmer sagen, die man für eine Nacht oder mehrere mieten kann. Nur sind die sehr spärlich eingerichtet und WC und Dusche ist auf der Etage. Dass es nicht ganz sauber war würde mich ja nicht erstaunen oder ekeln, aber abgeschnittene Fingernägel am Boden… Häufig teilt man dann den Raum mit jemandem Unbekannten. Kein Wunder fühle ich mich hier überhaupt nicht wohl… Am nächsten Tag reisen Olesia und Igor am Abend nach Kiev, nach Hause, während Julien sich schon am Morgen “selbständig” macht. Ich wechsle die Schlafgelegenheit. Weil Igor am Tag noch viel alleine unterwegs ist und dauernd telefoniert, besuche ich mit Olesia die Sehenswürdigkeiten und den Hafen von Odessa. Am Abend besuchen wir nochmals die Partymeile Arkadia Beach. Zum Glück ist noch nicht Hochsaison…
Die nächsten Tage verbleibe ich vorallem im Babuschka Grand Hostel (www.babushkagrand.com). Julie, die auch im Hostel “wohnt”, macht auch noch ein paar schöne Bilder vom Hostel (www.lovelyodessa.com). Auf ihrem Blog findet man auch noch weitere Bilder und Texte (französisch…) über Odessa. Der Grund warum ich so lange hier im Hostel und im Bett bleib möchte ich euch ersparen – kurzum, es ging mir nicht besonders gut. Verschiedene äussere (warm/kalt, Wind) sowie innere Faktoren haben wohl dazu geführt…
Der Besuch des “Free Markets” am Sonntag, als es mir wieder besser geht, ist ein tolles Highlight. Naja, eigentlich ist es etwas ein Ramschmarkt, alle verkaufen etwas, das wohl niemand brauchen kann… Daneben findet auch noch ein Tiermarkt statt. Man kann alles haben: Hunde, Katzen, Hasen, Hühner und Hähne aber auch junge Bibeli und Entchen. Ein Hühnerbibeli könnte man für 25 Griven (etwa 3.- Fr.) haben. Selbst Frettchen verkaufen sie hier. Nur – ich will eine Kuh und das haben sie nicht ;-) Zum Glück, denn ich habe noch etwas anderes gesehen, das mir “gefallen” hat. Am Anfang vom Markt sagte ich mir, dass ich den grössten Gabelschlüssel, den ich finden kann, kaufe. Schlussendlich habe ich es gelassen und ihn nicht gekauft, es wieder bereut und bin an einem anderen Tag zurückgekehrt… Dann war der “Free Market” nicht mehr da, aber der Schrotthändler war zum Glück noch da. Für 35.- Griven kaufe ich mir einen tollen Gabelschlüssel – türkis-grün angemalt und Grösse 50/55! Das sind stolze 45 cm Stahl! Die Farbe passt gut zum blauen Rucksack und die Leute schauen mich sicher blöde an :-) Das ist mein Souvenier von Odessa. Ich hoffe nur, dass es mir bei der Polizei keine Probleme macht…

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