Novi Beograd (4. April 2012)

Von Beograd habe ich gestern so viel gesehen, dass ich nicht nochmals die gleichen Sehenswürdigkeiten abklappern möchte. Als heutiges Abenteuer habe ich mir eine Busfahrt auf Serbisch durch Beograd ausgesucht. Die erste Herausforderung ist es, ein Busticket zu besorgen. Am Kiosk kann man die aufladbaren Karten im Kreditkartenformat kaufen. Doch für eine einzige Fahrt zahlt man dann zuviel für etwas, das man nicht braucht. Beim Fahrer kann man aber auch ein Papierticket mit mehreren Fahrten kaufen. Ich kaufe mir ein solches für eine Fahrt im 84er Bus und fahre damit bis fast an die Endstation. Dann werde ich auch noch kontrolliert. Musste ich mein Ticket zusätzlich noch abstempeln oder ist es so gültig? Bamell… OK, mein Billett scheint in Ordnung zu sein.
Zu Fuss kämpfe ich mich entlang der Hauptstrasse durch das Vorortquartier nach Zuma. Weil ich die kyrillischen Strassenschilder nicht entzifern kann, mache ich eine Ehrenrunde durch eine Seitenstrasse,  in der ursprünglichen Richtung entgegen vorbei an einem Stadion, und wieder zurück zur Hauptstrasse. Schliesslich biege ich in die gesuchte Seitenstrasse ein und besuche den örtlichen Friedhof. Besonders interessant sind die Mischungen aus kyrillischer Schrift und der lateinischen Schrift, während das hebräische Alphabet im jüdischen Teil des Friedhofs vertreten ist. Anschliessend geniesse ich die schöne Aussicht über Beograd von Gardo(sch?) aus, einem Aussichtspunkt, wo auch noch ein wunderschöner (Leucht-?) Turm steht. Donji Grad ist ein ein gemütlicher Stadtteil, der früher einmal ein eigenes Städtchen war. Pflastersteine zieren das Ortsbild und die Häuser werden (für die Touristen) schön hergerichtet.
Meine weitere “Novi Beograd Tour” führt mich zu den nahen Wohnblöcken. Die Sjovetzeit lässt grüssen… Überall diese Siedlungen wie Plattenbauten. Die Sonne scheint mir auf den Kopf und ich habe weder Sonnencrème eingeschmiert noch ein Käppli dabei. Super… Ich trage nur noch mein T-Shirt und bin jetzt schon am verschmachten. Wie soll das werden, wenn es noch wärmer wird? Und die Einheimischen tragen zum Teil noch Jacken. Zum Glück gibts da einen kleinen Supermarkt, wo ich noch etwas zum Trinken kaufen kann. Schliesslich gelange ich an einem Fussballstadion, dem Palast von Serbien und einem grossen Einkaufszentrum vorbei zur Sava.
Über die grüne Bogenbrücke gelange ich ans andere Ufer. Dort ist ein Güterbahnhof. Und am Ufer eine Art Hafen, wo aber nur alte Industrieschiffe ankern. Zum teil werden diese wohl kaum je wieder fahrtüchtig. Vorallem nicht dieser absolut verrostete Raddamfer. Überall liegt Müll rum. Typisch… Ich schaue den Angler zu. Der eine zieht doch tatsächlich einen Fisch aus dieser braunen Brühe.
Am Abend offeriert die Receptionistin vom Hostel Omelleten. Diese sind allerdings kalt, weil sie im Voraus präpariert wurden. Dannach möchten wir vom Hostel noch gemeinsam in den Ausgang gehen. Schliesslich ziehen wir um viertel vor Zwölf los. Eine riesengrosse Gruppe und natürlich völlig undynamisch. Der erste geplante Ort hat geschlossen, der Zweite auch, dann verlieren wir ein Teil der Gruppe, und um viertel vor Eins entschliesse ich mich, mich von den anderen zu trennen und zurück zu gehen. Zum Glück, denn das Amerikaner Päarchen kam um halb Sechs ins Bett, während ein paar Andre noch nicht mal im Hostel sind, als ich gehe…

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