Ankara und ab nach Göreme (12. April 2012)

Heute bin ich früh wach. Nach dem Morgenessen, versuche ich noch einmal, ins Internet zu kommen. Doch das streikt. Shit. Und ich sollte doch noch ein Hostel buchen. Naja, ich kann es nicht ändern. Hoffentlich kann ich es später noch buchen.
Auf meiner Entdeckunstour suche ich die Festung von Ankera. Zuerst geht es durch die “Altstadt”. Doch diese besteht lediglich aus kleinen, alten Häusern, welche zum teil zerfallen sind. Andre sind abgebrannt… Ich frage mich, ob denn niemand Interesse daran hat, diese Häuser zu pflegen, erneuern oder die Fläche neu zu überbauen. Offensichtlich ist es ökonomisch günstiger, draussen vor der Stadt neue Wolkenkratzer aufzustellen, statt die Altstadt zu erneuern. Schliesslich gelange ich zur Festung. Es hat nur gerade eine handvoll Leute dort. Ich geniesse die städtische “Ruhe” zu oberst auf den Mauern. Es ist erstaunlich, wie weit man die Sirenen der Polizeiautos hört. Das Wetter macht auch wieder mit. Es hat nur ein paar Wolken, ein bisschen ein “Gschlirrg” und einen kräftigen Wind.
Auf dem Rückweg von der Festung versuchen mir ein  paar alte Frauen Souveniers und selbstgehäkelte Taschen anzudrehen. Ich wollte doch nur eine Foto machen… Bei solchen Sachen sollte ich vielleicht einfach vorbeilaufen, wenn ich nichts kaufen will. Dann erwische ich den “offiziellen” Weg, der von der Stadt hoch zur Festung führt. Hier hat es überall hübsche kleine Läden und Cafés. Wohl wegen den Touristen… Weiter hat es noch ein paar Basare. Der Rückweg zieht sich – und meine Blase füllt sich…
Im Hostel funktioniert das Internet wieder. Aber ein Hostel kann ich  nicht buchen :-( Ich kann es kaum glauben, dass alle Hostels ausser zwei Hotels in Göreme komplett ausgebucht sind. Oder sagen wir es so, hoffentlich ist es nicht so ;-) Ich mache ein paar Screenshots, von der Karte, damit ich wenigstens weiss, wo die Hostels sind. Dann schauen wir weiter… Also los gehts mit der Metro zum Bushof. Dieser sieht übrigens aus wie ein Flughafen, nur dass hier kein Airbus, sondern Busse parken. Beim Einsteigen sagt der “Bus-Attendant”, dass ich in Nevsehir den Bus wechseln muss. Das schnall ich nicht ganz, steht doch auf dem grossen Bus auch “Göreme”. Zudem sagten die Leute beim Schalter, dass es eine Non-Stopp Verbingung sei… Also mal abwarten und Tee trinken (im Bus). Wird schon schief gehen ;-)
Die Fahrt führt zunächst über hügeliges Gelände Richtung Südosten. Auf den Hügeln wachsen nur Büsche und die Vegetation ist hauptsächlich Braun, wenn nicht Gelb. Weiter im Süden beginnen auf den Feldern die Pflänzchen zu spriessen. Schliesslich ein grosser, flacher (Salz-?) See, der östlich und westlich eingesäumt ist von flachen Bergen/Hügeln. Im Süden hat es einen grossen, schneebedeckten Berg. Ich denke es ist ein Vulkan, der Form nach.
Ach ja, und die ganze Zeit sitzt ein Koreaner neben mir, mit dem man praktisch kein Wort wechseln kann… Auch er will nach Göreme, doch kann ich nicht herausfinden, welches Hostel/Hotel er gebucht hat. Verdammt, diese Asiaten sind nicht wirklich gute Kommunikationspartner.
Tatsächlich muss ich in Nevsehir den Bus wechseln – es steigen alle aus dem grossen Car aus. Mit dem Minibus geht es dann nach Göreme. Dort verwirren mich noch ein paar Junge Türken, als ich zunächst sitzen bleiben will, dann doch aufstehen und sie dazu so etwas wie “No” sagen… Trotzdem steigen ich aus. Die richtige Entscheidung.
Ich bin geradezu schockiert, wie die Leute hier auf den Tourismus eingestellt sind und wie sie einem helfen. Ich dachte ich müsse hier mitten in der Nacht (es ist etwas 8 Uhr abends) auf Hostelsuche gehen und die Hostels hätten vielleicht keine besetzte Reception etc… Aber nein, ich werde von einem hilfsbereiten Mann abgefangen, der mich ins “Accomodation Office” verweist. Dort rufen sie ein Hostel an, ich frage ob es noch Platz hat und schliesslich holen sie mich mit dem Auto ab! Verdammt, diese paar Hundert Meter hätte ich auch laufen können/wollen. Aber so verirre ich mich wenigstens nicht ;-) Nach dem Tee die nächste Überraschung, der Schlafraum. Dass es ein “Cave”, also ein in die Felsen gehauenes Zimmer sein wird, habe ich erwartet. Aber definitiv nicht, dass ich alleine im 12er Schlag bin!!! Über das Wochenende (morgen Freitag und Samstag) würden aber mehr Gäste kommen.
Der Tourismus zeigt sich auch in den Restaurants. Allerdings hat es um diese Zeit nur sehr wenige Touristen hier. Einen Kebapstand finde ich nicht. Die Preise sind hier höher als in Istanbul (trotzdem noch günstig). Aber verdammt nochmals, warum sind die Portionen immer so klein? Ich muss alle drei Brötchen essen, damit ich meinen Hunger stillen kann. Müde ziehe ich mich dann in die Höhle zurück und schlafen ein.

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