Change the plan / Grenzerfahrung … (5. – 6. April 2012)

Ich bin extra genügend früh an den Bahnhof gegangen, damit ich den Zug nach Sofia ja nicht verpasse. Doch was sehe ich da: 07:50 – KEIN Zug nach Sofia! Der Zug fällt einfach aus. Und der nächste fährt erst am späten Abend um 21:50. Was jetzt? Versuchen wir es man mit dem Zug Richtung Skopje (Makedonien). Weil bei mir im Abteil geraucht wird, wechsle ich. gerade vorher lief noch ein Girl vorbei, die auch wie ein Backpacker aussieht. Also suche ich sie und setzte mich zu ihr und einer serbischen Frau ins Abteil. Fanny reist nach Skopje und möchte dann weiter nach Griechenland. Zu dritt führen wir immer wieder Gespräche, mal auf Englisch, mal etwas auf Deutsch. In Nis haben wir etwa eine halbe Stunde Aufenthalt. Ein Bahnhof, der wohl zu Sovjet Wegen Fanny entscheide ich mich, nicht etwa in Nis umzusteigen, sondern auch nach Skopje zu fahren und von da über Griechenland nach Istanbul. Wie sich noch herausstellen wird, eine folgenschwere Entscheidung…
Kaum in Skopje angekommen, kommt die böse Überraschung. Da steht ein Mann und erzählt, dass von Skopje kein Züge nach Griechenland fahren, weil die Griechen Bankrott seien. Um ehrlich zu sein, ich habe das nicht überprüft, ob ein Zug in Griechenland fahren würde. Die Anzeigetafel zeigt nur Züge bis zur Grenze an – und erst noch in diesen kyrillischen Schriftzeichen. Und im Bahnhof von Skopje stehen keine Züge… Also heisst es mal als erstes, kühlen Kopf zu bewahren und die Möglichkeiten abschätzen. Und dann dieser nervende Mann. Er gibt mir noch eine Visitenkarte – wie ich später sehe mit Fehlern drauf… Schliesslich entscheiden Fanny und ich, mit einem Bus für 17 € mitten in der Nacht nach Sofia zu fahren.
Zuerst essen wir noch etwas, bevor wir noch kurz Skopje bei Nacht besichtigen. Es hat einen eindrücklichen Platz mit einem monumentalen Springbrunnen in der Mitte. Dieser wird bunt farbig beleuchtet und zum Teil mit klassischer (Marsch-?) Musik beschallt. Und das eindrückliche Festungsbauwerk erstrahlt in schönstem Licht über der Stadt.
Endlich fahren wir um 00:00 mit dem Bus ab. OK, Bus ist wirklich masslos übertrieben, es handelt sich um einen Kleinbus im “Steinemann-Taxi-Stil”. Die Fahrt ist eine doppelte Grenzerfahrung. Wirklich bequem platzieren kann ich mich nicht, von einigermassen schlafen kaum zu sprechen. Und dann die Grenze von Makedonien nach Bulgarien. Zuerst Pässe kontrollieren – warum sticht mein Pass eigentlich immer in diesem knalligen Rot so dezent hervor? Und dann das ganze Auto aussteigen und alles kontrollieren… Ich habe noch nie alles Gepäck aus meine Rucksack genommen, durchgecheckt, gezeigt und ausgelegt. Hätte ein Foto machen sollen… Erstaunlich ist eigentlich nur, dass ich nachher alles wieder im Rucksack verstauen kann… Einzig mit der Apotheke habe ich etwas Mühe. Da muss ich noch etwa aufräumen. Die weitere Fahrt verläuft weiterhin rumplig, auch wenn die Strassen in Bulgarien um einiges besser sind.
In Sofia angekommen, suchen wir zuerst einmal ein Klo. Im Bahnhof finden wir eines. Aber was für ein Scheissloch treffe ich da an. Man muss zwar Zutritt zahlen, doch diese Locher, bei denen man nur so hinhocken kann. Nach einigem Überlege und probieren, habe ich den Dreh drauf. Es funktioniert nicht, wenn ich die Jeans ganz nach unten lasse, so kann ich nicht hocken und würde über die Hosen pinkeln. Wenn die Jeans aber nur bis zu den Kniekehlen rutschen, geht es doch ganz passabel. Warum, warum lehrt einem eigentlich niemand, wie man ein solches Scheissloch benutzt???
Schliesslich suchen Fanny und ich das Hostel Mostel mitte in in Sofia. Wir legen einen Halt ein, um uns zu erholen und um zu neuen Kräften zu kommen.

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