ВИЛКОВО – ОДЕСА – СІМФЕРОПОЛЬ – СЕВАСТОПОЛЬ (17. – 18. Juni 2012)

Wie immer bin ich knapp dran. Und beim Zusammenpacken bin ich auch nicht so überlegt vorgegangen. Das spüre ich jetzt beim Tragen des Rucksacks. Noch habe ich fast 30 Minuten Zeit und es sind noch etwa 2 Kilometer vor mir. Am Sonntag Morgen um etwa 07:30 laufe ich durch das Dorf. An der Strasse warten ein paar Leute auf die Gratismashrutka, in der Kirche wird schon kräftig gesungen. Ich verlasse mich nicht auf die Mashrutka und laufe weiter. Schweissperlen rinnen mir schon von der Stirn. Kurz vor Abfahrt bin ich dann bei der Haltestelle im Zentrum.
Während der Fahrt präsentiert sich die Ukraine in der typischen Art – flach. Dem Namen als Kornkammer macht sie sich hier auch alle Ehren, denn man sieht weite Felder, die sich schon goldgelb verfärbt haben. Dann kommt uns eine Kollone von Mähdreschern entgegen. Zuerst einer, dann zwei, drei, … , viele! Ich habe sie nicht alle zählen können, doch ich schätze, dass es insgesamt 25 Mähdrescher sein müssen. Weiter gehts durch die Ebene und wieder über die moldawische Grenze nach Odessa.
In Odessa kaufe ich mir als erstes ein Billet für den Nachtzug nach Simferopol. Das war nicht so kompliziert, aber warum können sie mir nicht gleich ein Billett nach Sevastopol verkaufen? Nach einem Lebensmittelkauf verziehe ich mich in einen Park um meinen Hunger zu stillen. Und schon kommen die Bettlerinnen mit den Kindern auf dem Arm. Die eine gibt sich mit einem Stück Brot zufrieden, eine andere will mir das Brötchen “ausreissen”, das ich mir zum Dessert vorgesehen habe. Aber da kenne ich kein Erbarmen. Dann klopfe ich im Babushka Grand Hostel an, wo ich noch etwas verweile. Mit den anderen vom Hostel gehen wir zum Beach House Hostel, wo ich auch schon war, und geniesse feines Pouletfleisch vom Grillspiess. Schliesslich gehen wir gemeinsam mit einem Taxi zurück zum Bahnhof wo ich noch ein knappe Stunde bis zur Abfahrt meines Zuges warten muss.
Um plus oder minus genau eins vor Zwölf, geht dann die Höllenfahrt los. Dass diese Fahrt für mich so unangenehm ist liegt nicht daran, dass ich ein Billett der günstigsten Klasse (Platzkart) gekauft habe. In dieser Klasse sind die Schlafabteile nicht abgetrennt und entlang der Gangseite hat es auch noch Betten. Ich leide viel mehr unter den hohen Temperaturen. Bei der Abfahrt hat das Thermometer stolze 30 °C angezeigt. Und weil die meisten Leute bald schlafen gingen, schlossen sie entsprechend die Fenster. Dummerweise habe ich ein Bett der oberen Klasse – oder einfach eines das oben ist… Kaum lege ich mich hin schwitze ich schon gleich. Zudem ist das Bett sehr kurz oder mindestens bei den oberen Betten stört die Aufhängung. So kann ich bis um etwa 2 Uhr nicht einschlafen… Und am Morgen verwache ich pünktlich zum Sonnenaufgang für einen Gang zur Toillette. Noch dauert es ein paar Stunden und ich schmachte vor mich hin bis wir endlich um etwa halb 12 in Simferopol ankommen.
So, wie gehts weiter? Ich versuche den Fahrplan der Züge nach Sevastopol ausfindig zu machen, doch ich bin nicht so erfolgreich. Schliesslich stelle ich mich einfach mal an einen Schalter hin und warte bis ich an der Reihe bin. Auf die Frage, ob sie Englisch sprechen, heisst es, ich solle ein paar Minuten warten. Dann führt mich eine junge Dame mit besten Englischkenntnissen zu den Schaltern für “Urban Transport” Wenn ich mich nicht irre, steht das oberhalb der Schalter geschrieben. Eine bessere Übersetzung hätte mir vielleicht auch weitergeholfen… Ich muss also eine “Elektrishka” nehmen. Noch habe ich eine Stunde Zeit, um mich wieder mit etwas essbarem und Getränken einzudecken. Dann geselle ich mich zu den vielen Touristen und warte…
Die Zugsfahrt mit der Elektrishka ist ein weiteres kleines Abenteuer. Ich will nicht wissen wie alt diese Fahrzeuge sind, aber die Fensterrahmen sind aus Holz, ebenso wie die Sitzbänke. Dass die Billettkontroleurin mit einem Fahrgast eine heftige Diskussion hat erstaunt mich wenig, nur schade habe ich keine Ahnung was sie sich vorwerfen, aber es tönt nicht freundlich. Die Fahrt durch die Insel Krim zeigt nun erstmals hügeliges Gelände. Aber wirklich atemberabend sind diese Erhebungen auch wieder nicht. Das Klima hier ist schon sehr trocken, das Gras wird schon braun-gelb – etwas das mir eigentlich weniger gefällt. Und schon fahren wir in Sevastopol ein. In den Buchten hat es überall Kriegsschiffe und ein U-Boot habe ich auch schon gesichtet. Da wird es noch so einiges zu entdecken geben.

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