Category Archives: Voyage 2012

My Journey to Eastern Europe, the Caucasus Region and the Caspian Sea

Istanbul beim Pisswetter (9. April 2012)

Gestern Abend hat es angefangen – jetzt regnet es immer noch. Auf dem Weg zu meinem Morgenesseneinkauf merke ich auch, dass die Temperaturen stark gefallen sind. Es hat gerade noch etwa ~7 °C (Sagt mir das Internet…) – gestern konnte ich im T-Shirt rumlaufen… Auf meinem Programm steht heute die Basilika Zisterne auf dem Programm, genau das Richtige für solches Regenwetter. Doch ich mag nicht mehr vom Taksim-Platz in die Altstadt rüber laufen. Und erst recht nicht bei diesem Pisswetter. Also ist jetzt der Moment, das System des Öffentlichen Verkehrs zu studieren und zu erfahren.
Die Zisterne kennen vielleicht die einen aus einem James Bond Film. Dieses riesige Wasserreservoir ist schon eindrücklich und gefällt mir sehr. Nur ist es eben unterirdisch, relative dunkel und somit zum Forografieren nicht so gut geeignet… Mir gefallen vorallem die Säulereihen mit ihren regelmässigen Abständen und die beiden riesigen Medusa-Köpfe.
Dann möchte ich den Palast besuchen. Auch da muss man Eintritt zahlen. Noch schlimmer sind aber diese riesigen Menschenschlangen, vor der Kasse. Und im Regen stehend zu warten ist auch frustrierend. Trotzdem entscheide ich mich dann, in den Palast zu gehen und stelle mich hinten an. Dann nochmals da warten und dort warten. Schlussendlich bin ich in einem Raum, in dem ein paar alte Klamotten ausgestellt sind. Irgendwelche Sultanskleider. Im nächsten Raum ist die Schatzkammer. Doch um einen Blick auf die goldenen Dinger zu werfen, muss man vor jeder Vitrine anstehen – Horror! Wohl oder übel, leihe ich mir einen Audioguide aus. Wenigstens jemand, der mit mir spricht. Zum Glück ist es perfektes Deutsch. Jetzt beim Harem anstehen… Und nochmals 15 Lira abdrücken. Jetzt sind es schon 55 Lira… (OK, sind “nur” ~23 Franken…) Im Harem drinnen ist es wenigstens um einiges ruhiger und es hat nicht so viele Leute. Der Harem ist wunderschön dekoriert. Leider nicht mit Frauen ;-)
Farbige Kacheln schmücken überall die Wände. Auch die anderen Räume und Pavillons des Palast sehen hübsch aus. So verweile ich im Palast, bis sie mich um 5 Uhr fast “rauswerfen”. Leider konnte ich nun die Schatzkammer nicht richtig anschauen… Janu. Vielleicht irgendein andres Mal…

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Istanbul – The day of the Walking Death und die Sishas (8. April 2012)

Nach dieser langen Nacht muss ich als erstes Mal die Aktivität meiner Alkoholdehydrogenase überprüfen. Gerade um die Ecke beim Taksim Platz macht die Polizei von Istanbul eine Art Ausstellung. Dort kann ich das erste Mal ins Rohr blasen. Erstaunlicherweise, zeigt das Gerät 0.0% an. OK, es ist schon Ein Uhr und so viel habe ich letzte Nacht auch wieder nicht getrunken.
Blutverschmierte und mit klaffenden Wunden kommen mir die geisterhaften Gestalten entgegen. Was ist denn jetzt passiert? Hunderte von Istanbuler Jugendlichen verwandeln sich zu Zombies. Gemeinsam schminken sie sich auf einem Platz. Dann versammlen sie sich im nahen Park und versetzen die Leute in Angst und Schrecken. Kreischend ziehen die Meute duch den Park.
In der Zischenzeit nehme auch ich im Park platz und schreibe an meinem Blog. Dummerweise stellt sich am Abend raus, dass die ganze Arbeit für die Katze war, weil es beim Synchronisieren und speichern nicht klappt und meine Daten verschwinden…  Shitt!!! Mit der Zeit bin ich von der sehr kurzen Nacht so müde, dass ich mich in den Rasen lege und schlafe.
Und schon ist es halb fünf! Der Palast schliesst schon, und auch die Zisternen, welche ich unbedingt besuchen will, schliessen in einer Viertelstunde… Sozusagen einen ganzen Tag verpennt. Egal, ich muss auch mal entspannen können und Zeit für mich haben.
Von der Hauptstrasse etwas zurückversetzt sehe ich eine Sishabar. Mich fasziniert das Treiben wie zum Beispiel das Vorbereiten der glühenden Kohlen. Ich möchte gerne Fotos machen, was aber unter diesen Lichtverhältnissen (dunkel) schwierig ist. Ich bemerke, wie mich ein junger, türkischer Sisharaucher beobachtet. So komme ich mit Kayahan ins Gespräch über Gott und die Welt oder viel eher einfache Dinge in Istanbul und so weiter. Die Zeit verfliesst nur so. Und als ich den Ort schliesslich verlasse, bin ich vom blauen Dunst auch etwas belämmert.
Vorbei an Moscheen und der Uni suche ich den Aquädukt auf. So wie es aussieht, sollte dieser begehbar sein, allerdings finde ich nirgends einen Auf- oder Eingang. Vielleicht bin ich auch einfach zu spät dran. Janu, so muss ich halt mit den Moscheen bei Nachtbeleuchtung vorlieb nehmen. Auf dem Rückweg zum Hostel gönne ich mir noch ein paar Marronis Allerdings sind sie nicht ganz durchgegart.

Das IVI-Tenü (Bild 1, rechts, in grün) ist nicht so gesund…

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Istanbul!!! (7. April 2012)

Die Sonne ist gerade am aufgehen, wenn auch hinter den Wolken am Horizont versteckt, als wir (Fanny und ich) in Istanbul ankommen. Auf der Brücke in den neueren Stadtteil, wo unser Hostel sich befinden soll, sehen wir viele Fischer. Mir gefällt nicht, wie diese die gefangenen Fische behandeln. Denn die Fische müssen erbärmlich in einem kleinen Kessel oder Styroporbehälter mit Wasser versticken. Und ausgenommen werden die Fische auch nicht – oder erst, wenn sie verkauft werden. Dann muss ich mir etwas Geld abheben, denn ohne kommt man auch in der Türkei nicht weit. Ich weiss noch grob, wo sich unser Hostel befindet, aber nicht genau in welcher Strasse. Also sollte ich irgendwo ins Internet kommen um das nach zu schauen. Doch weit und breit kein Internetkafe. Wir versuchen es in einem anderen Hostel, das gerade am Weg liegt. Dort wecken wir gerade den Receptioniesten. Murrend gibt er uns das Wi-Fi Passwort – doch es funktioniert nicht. Schliesslich sucht er uns noch die Adresse raus, aber auf der Karte findet er es auch nicht. Ich will nicht mehr stürmen und ihn fragen, ob er es einfach mit Google-Maps suchen kann… Ich frage in einem Computerladen, doch dort im PC dort öffnen sich gerade immer wieder neue Fenster… So ziehen wir weiter. Ich habe das Gefühl, ich strappaziere etwas Fanny’s Geduld und Kräfte. Denn ihre Packung ist nicht gerade klein und leicht.
Schliesslich kommen wir in die Haupt-(shopping)-Strasse die vom Tünel zum Taksim-Platz führt. Dort finden wir einen Starbucks-Cafe – unsere Rettung. Wir trinken da etwas, damit wir ins Internet kommen… Es ist nicht mehr weit bis zum Hostel, wo wir bald eintreffen. Zunächst geniessen wir eine Ausgiebige Dusche. Es erstaunt mich, dass die Dusche direkt im kleinen WC eingebaut ist und kein Duschvorhang vorhanden ist. So spritzt man beim Duschen alles voll…
Dann machen wir uns auf, die Stadt zu entdecken. Bei schönstem Sonneschein, besuchen wir einen Palast am Ufer des Bosporus. Weil davor aber eine lange Schlange ist und man dazu ein Ticket braucht, machen wir den Versuch schon gar nicht, in den Palast zu gehen. Nach einem Mittagslunch laufen wir mehr oder weniger dem Ufer entlang zur “Brücke”, die wir schon am Morgen passiert haben. Wir besuchen den Gewürzbaser, dann die engen Strassen hoch zum Grand Bazar. Dort verweilen wir im Getümmel. Bei den Teppichhändlern suchen wir einen fliegenden Teppich – doch finden wir leider keinen. Nach dem Basar finden wir in einer Seitenstrasse einen weiteren Teppichhändler, Osman heisst er. Leider hat er den letzten fliegenden Teppich gerade verkauft. Doch am Montag solle er einen neuen haben ;-) Er lädt uns zu sich ins Geschäft ein, was wir erst einwilligen, als wir merken, dass er uns Touristen keinen Teppich verkaufen will. Vielmehr kauft er in Europa alte Teppiche ein und restuariert diese dann. Die Touristen sind so nicht sein Zielpublikum. Von ihm erfahren wir einiges über Teppiche. Fanny erhält sogar noch ein kleines Täschchen.
Die blaue Moschee sehen wir uns nur von aussen an – dann versuchen wir den Sonnenuntergang zu sehen, was uns leider nicht gelingt. Nach einem Z’nacht – der Besitzer hat uns irgendwie falsch verstanden und wir geben gemeinsam nur 20 TL für einen Teller mit einem Fisch und einen mit kleinen Fischen aus. Doch ich weiss irgendwie nicht, wie ich die kleinen Fische essen soll… Todmüde kehren wir dann ins Hostel zurück. Doch statt schlafen gehen, machen wir mit den anderen Gästen noch etwas Party – bis in die frühen Morgenstunden…

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Sofia – Istanbul (6. – 7. April 2012)

Wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges erreichen wir den Bahnhof. Noch kurz etwas esse kaufen und dann ab aufs Gleis. Nummer 4 habe ich gelesen. Doch Shit es gibt Platform 4 und Gleis 4. Jede Plattform hat üblicherweise 2 Gleise… Doch verdammt, welches ist jetzt der Zug. Wir rennen hin und her und stressen… Zum Glück hilft uns dann ein “Bahnhofsinfomann” zum richtigen Zug. Er trägt auch die Tasche von Fanny. Kurz vor Abfahrt des Zuges drücken wir dem Gepäckträger noch ein paar Münzen in die Hand und steigen endlich ein. Dann schon der nächste Schock. Der “Kellner” (zuständig für die Gäste während der Fahrt, nicht der Billettkontrolleur) sagt uns, wir müssten 15 € für das Visum für die Türkei bereithalten. Und ich dachte, als Schweizer bräuchte man kein Visum???
Wir können für ein paar Stunden (etwa fünf) im Liegewagen schlafen/entspannen, bis wir an der Grenze zur Türkei wieder aufstehen müssen. Dort müssen wir für die Passkontrolle aussteigen. Das Gepäck muss auch mit, da auf dem türkischen Teil der Strecke Unterhaltsarbeiten stattfinden und daher keine Züge verkehren.
Bei der Passkontrolle heisst es, wir müssten zuerst ein Visa holen. Fanny hat keinen Pass (nur ID) dabei. Irgendwie muss sie direkt zur Passkontrolle. Ich kaufe für 15 € einen solchen bunten Kleber für meinen Pass. Dann gehe ich rüber zur Passkontrolle. Und da sagt mir der Kontrolleur, dass ich als Schweizer gar kein Visum gebraucht hätte… Ich hätte auch direkt zu ihm kommen können… Ja man sollte nicht immer der Mehrheit nachlaufen und den Leuten dort glauben… Jetzt habe ich halt einen schönen Kleber in meinem Pass… Dann Gepäckkontrolle. Wieder heisst es, den Rucksack aufzumachen. Dieses Mal ist es aber
nicht so schlimm und der Kontrolleur schaut nur oben rein. Mich stört es etwas, dass die Kontrolleure in zivil gekleidet sind und keine Uniform tragen. Da kann ja jeder kommen.
Dann geht die Fahrt mit dem Bus weiter. Erstaunlich, dass hier die Autobahn voll beleuchtet ist. Das bin ich mir von der Schweiz und Deutschland nicht gewohnt. Ich döse eine wenig. Wirklich schlafen kann ich nicht. Wobei ich es nicht sagen kann, ob ich nicht doch schlafe… Im Morgengrauen fahren wir in die Stadt Istanbul ein. Gerade löschen die Strassenlampe. Ein spannender Anblick. Und die Stadt wirkt sauber. Ein paar Palmen stehen da auch rum. Und schon kommen wir um etwa 6 Uhr beim Bahnhof in Istanbul an.

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Sofia (6. April 2012)

Nachdem wir im Hostel unser Ohr etwas auf die Couch gehauen haben und uns mit einem Frühstück gestärkt haben, machen Fanny und ich uns auf, die Stadt zu erkunden. Zunächst gehen wir zurück zum Bahnhof, um unsere Plätze für den Nachtzug zu reservieren. Der Weg zum Bahnhof und wieder zurück 4seohunt.com/www/rolfsuter.ch ist weniger angenehm. Denn Sofia hat ein Problem. Es hat hier viele Strassenhunde. Und niemand scheint sich einen Deut darum zu kümmern, dass diese Hunde gewisse Fäkalien hinterlassen… Schliesslich schauen wir uns die üblichen Sehenswürdigkeiten an. Im Hostel legen wir nochmals eine kleine Pause ein. Fanny möchte dann über couchsurfing und facebook eine Übernachtungsmöglichkeit in Istanbul organisieren. In dieser Zeit, möchte ich sie nicht weiter stören und gehe nochmals auf eine kleine Fototour in die Innenstadt. Leider klappt das mit der Übernachtungsmöglichkeit in Istanbul nicht ganz und ich buche noch schnell ein Hostel. Leider habe ich keine Zeit mehr, um die Adresse aufzuschreiben oder mir eine Karte auszudrucken. Denn Murphy sorgt dafür, dass der Drucker streikt… Ich hoffe, irgendwo in Istanbul ins Internet zu kommen, um dann nochmals nachzuschauen. Und ab geht es in aller Eile zum Bahnhof.

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Change the plan / Grenzerfahrung … (5. – 6. April 2012)

Ich bin extra genügend früh an den Bahnhof gegangen, damit ich den Zug nach Sofia ja nicht verpasse. Doch was sehe ich da: 07:50 – KEIN Zug nach Sofia! Der Zug fällt einfach aus. Und der nächste fährt erst am späten Abend um 21:50. Was jetzt? Versuchen wir es man mit dem Zug Richtung Skopje (Makedonien). Weil bei mir im Abteil geraucht wird, wechsle ich. gerade vorher lief noch ein Girl vorbei, die auch wie ein Backpacker aussieht. Also suche ich sie und setzte mich zu ihr und einer serbischen Frau ins Abteil. Fanny reist nach Skopje und möchte dann weiter nach Griechenland. Zu dritt führen wir immer wieder Gespräche, mal auf Englisch, mal etwas auf Deutsch. In Nis haben wir etwa eine halbe Stunde Aufenthalt. Ein Bahnhof, der wohl zu Sovjet Wegen Fanny entscheide ich mich, nicht etwa in Nis umzusteigen, sondern auch nach Skopje zu fahren und von da über Griechenland nach Istanbul. Wie sich noch herausstellen wird, eine folgenschwere Entscheidung…
Kaum in Skopje angekommen, kommt die böse Überraschung. Da steht ein Mann und erzählt, dass von Skopje kein Züge nach Griechenland fahren, weil die Griechen Bankrott seien. Um ehrlich zu sein, ich habe das nicht überprüft, ob ein Zug in Griechenland fahren würde. Die Anzeigetafel zeigt nur Züge bis zur Grenze an – und erst noch in diesen kyrillischen Schriftzeichen. Und im Bahnhof von Skopje stehen keine Züge… Also heisst es mal als erstes, kühlen Kopf zu bewahren und die Möglichkeiten abschätzen. Und dann dieser nervende Mann. Er gibt mir noch eine Visitenkarte – wie ich später sehe mit Fehlern drauf… Schliesslich entscheiden Fanny und ich, mit einem Bus für 17 € mitten in der Nacht nach Sofia zu fahren.
Zuerst essen wir noch etwas, bevor wir noch kurz Skopje bei Nacht besichtigen. Es hat einen eindrücklichen Platz mit einem monumentalen Springbrunnen in der Mitte. Dieser wird bunt farbig beleuchtet und zum Teil mit klassischer (Marsch-?) Musik beschallt. Und das eindrückliche Festungsbauwerk erstrahlt in schönstem Licht über der Stadt.
Endlich fahren wir um 00:00 mit dem Bus ab. OK, Bus ist wirklich masslos übertrieben, es handelt sich um einen Kleinbus im “Steinemann-Taxi-Stil”. Die Fahrt ist eine doppelte Grenzerfahrung. Wirklich bequem platzieren kann ich mich nicht, von einigermassen schlafen kaum zu sprechen. Und dann die Grenze von Makedonien nach Bulgarien. Zuerst Pässe kontrollieren – warum sticht mein Pass eigentlich immer in diesem knalligen Rot so dezent hervor? Und dann das ganze Auto aussteigen und alles kontrollieren… Ich habe noch nie alles Gepäck aus meine Rucksack genommen, durchgecheckt, gezeigt und ausgelegt. Hätte ein Foto machen sollen… Erstaunlich ist eigentlich nur, dass ich nachher alles wieder im Rucksack verstauen kann… Einzig mit der Apotheke habe ich etwas Mühe. Da muss ich noch etwa aufräumen. Die weitere Fahrt verläuft weiterhin rumplig, auch wenn die Strassen in Bulgarien um einiges besser sind.
In Sofia angekommen, suchen wir zuerst einmal ein Klo. Im Bahnhof finden wir eines. Aber was für ein Scheissloch treffe ich da an. Man muss zwar Zutritt zahlen, doch diese Locher, bei denen man nur so hinhocken kann. Nach einigem Überlege und probieren, habe ich den Dreh drauf. Es funktioniert nicht, wenn ich die Jeans ganz nach unten lasse, so kann ich nicht hocken und würde über die Hosen pinkeln. Wenn die Jeans aber nur bis zu den Kniekehlen rutschen, geht es doch ganz passabel. Warum, warum lehrt einem eigentlich niemand, wie man ein solches Scheissloch benutzt???
Schliesslich suchen Fanny und ich das Hostel Mostel mitte in in Sofia. Wir legen einen Halt ein, um uns zu erholen und um zu neuen Kräften zu kommen.

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Novi Beograd (4. April 2012)

Von Beograd habe ich gestern so viel gesehen, dass ich nicht nochmals die gleichen Sehenswürdigkeiten abklappern möchte. Als heutiges Abenteuer habe ich mir eine Busfahrt auf Serbisch durch Beograd ausgesucht. Die erste Herausforderung ist es, ein Busticket zu besorgen. Am Kiosk kann man die aufladbaren Karten im Kreditkartenformat kaufen. Doch für eine einzige Fahrt zahlt man dann zuviel für etwas, das man nicht braucht. Beim Fahrer kann man aber auch ein Papierticket mit mehreren Fahrten kaufen. Ich kaufe mir ein solches für eine Fahrt im 84er Bus und fahre damit bis fast an die Endstation. Dann werde ich auch noch kontrolliert. Musste ich mein Ticket zusätzlich noch abstempeln oder ist es so gültig? Bamell… OK, mein Billett scheint in Ordnung zu sein.
Zu Fuss kämpfe ich mich entlang der Hauptstrasse durch das Vorortquartier nach Zuma. Weil ich die kyrillischen Strassenschilder nicht entzifern kann, mache ich eine Ehrenrunde durch eine Seitenstrasse,  in der ursprünglichen Richtung entgegen vorbei an einem Stadion, und wieder zurück zur Hauptstrasse. Schliesslich biege ich in die gesuchte Seitenstrasse ein und besuche den örtlichen Friedhof. Besonders interessant sind die Mischungen aus kyrillischer Schrift und der lateinischen Schrift, während das hebräische Alphabet im jüdischen Teil des Friedhofs vertreten ist. Anschliessend geniesse ich die schöne Aussicht über Beograd von Gardo(sch?) aus, einem Aussichtspunkt, wo auch noch ein wunderschöner (Leucht-?) Turm steht. Donji Grad ist ein ein gemütlicher Stadtteil, der früher einmal ein eigenes Städtchen war. Pflastersteine zieren das Ortsbild und die Häuser werden (für die Touristen) schön hergerichtet.
Meine weitere “Novi Beograd Tour” führt mich zu den nahen Wohnblöcken. Die Sjovetzeit lässt grüssen… Überall diese Siedlungen wie Plattenbauten. Die Sonne scheint mir auf den Kopf und ich habe weder Sonnencrème eingeschmiert noch ein Käppli dabei. Super… Ich trage nur noch mein T-Shirt und bin jetzt schon am verschmachten. Wie soll das werden, wenn es noch wärmer wird? Und die Einheimischen tragen zum Teil noch Jacken. Zum Glück gibts da einen kleinen Supermarkt, wo ich noch etwas zum Trinken kaufen kann. Schliesslich gelange ich an einem Fussballstadion, dem Palast von Serbien und einem grossen Einkaufszentrum vorbei zur Sava.
Über die grüne Bogenbrücke gelange ich ans andere Ufer. Dort ist ein Güterbahnhof. Und am Ufer eine Art Hafen, wo aber nur alte Industrieschiffe ankern. Zum teil werden diese wohl kaum je wieder fahrtüchtig. Vorallem nicht dieser absolut verrostete Raddamfer. Überall liegt Müll rum. Typisch… Ich schaue den Angler zu. Der eine zieht doch tatsächlich einen Fisch aus dieser braunen Brühe.
Am Abend offeriert die Receptionistin vom Hostel Omelleten. Diese sind allerdings kalt, weil sie im Voraus präpariert wurden. Dannach möchten wir vom Hostel noch gemeinsam in den Ausgang gehen. Schliesslich ziehen wir um viertel vor Zwölf los. Eine riesengrosse Gruppe und natürlich völlig undynamisch. Der erste geplante Ort hat geschlossen, der Zweite auch, dann verlieren wir ein Teil der Gruppe, und um viertel vor Eins entschliesse ich mich, mich von den anderen zu trennen und zurück zu gehen. Zum Glück, denn das Amerikaner Päarchen kam um halb Sechs ins Bett, während ein paar Andre noch nicht mal im Hostel sind, als ich gehe…

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Zagreb – Beograd (2. April 2012)

Die Coinstar Money money order Zugfahrt ist gerade totlangweilig. Vielleicht habe ich mich für den falschen Sitzplatz entschieden…. (Vis à vis eines Mannes, etwa um die 50). Das einzige Highlight ist der SBB-Wagen von Zürich nach Beograd! Da fühle ich mich wenigstens wohl, nicht wie in den Abteilwagen. Die Landschaft ist “nur” eine grosse Ebene… Im Norden sehe ich Berge und im Süden hat es in der Ferne auch  noch Berge, aber viel weiter weg. Dazwischen flach, mit etwas Landwirtschaft, Buschland und Im Norden am Fusse der Berge hat es immer wieder mal kleine Dörfer. Und das etwa 3.5 h lang… Schliesslich wieder Ausreisekontrolle nach Serbien. Toll, der nächste Stempel ;-)
Und weiter gehts nach Beograd. Ach, ich hab’s gar nicht gemerkt, jetzt fehlen die hinteren Wagen! Zum Glück bin ich in den richtigen Wagen gestiegen, sonst wäre es ein tolles Abenteuer geworden… In Serbien sind die Häuser in wesentlich schlechterem Zustand, ärmer und oft nicht verputzt. Weiter zieht sich die Fahrt nach Beograd in die Länge. Bei der Einfahrt in Beograd säumen überraschend viele Neubauten die Strecke. Und die vielen Gebäudeblöcke aus der Sovjetzeit…
Kaum habe ich den Bahnhof verlassen, erwartet mich eine grosse, freudige Überraschung: Ein altes, grünes Basler Trämli! Dann suche ich ein Hostel. Beim Busbahnhof fragt mich ein Einheimischer, wo ich denn herkomme. Entlang des Flusses Sava, vorbei bei Fischern, gehe ich zum Hostelche. Dieses kleine, aber feine Hostel befindet sich in einem Appartament in einem Wohnblock. Leider ist es aber ausgebucht. Trotzdem erklärt mir aber die nette Receptionistin einiges über Beograd. Wo die Hauptshopping

Entlang dem Fluss Sava

Hosteche

Ist leider ausgebucht
kleines Hostel in einem Block

Ich quatsche mit der Hostesse, Receptionistin

Hostel Hedonist
sehr gemütlich hat einen Garten im Hinterhof
kleine Tour um Geld abzuheben

Dann treffe ich im Hostel auf Roj (34 Jahre alt) aus Israel

Mit Roj gehe ich essen
Musaka

Zagreb (1. – 2. April 2012)

Kaum in Zagreb angekommen, habe ich ein urtümliches Bedürfnis. Wäre ich doch besser noch im Zug gegange… Am Bahnhof ist ein WC ausgeschildert, doch dort wartet hinter der Türe eine Ältere Frau, die das WC “bewacht”. Ihr Stummeln kann ich nicht entziffern, doch durch ein Schild und die anderen Backpacker erfahre ich, dass es 4 Kuna kostet. Also müsste mir ich zuerst etwas von der ortsüblichen Währung besorgen. Nachdem ich an der Touristeninformation eine Karte und ein paar weiter Infos kriegte, gehe ich mit den anderen Backpackern auf der Post etwas Geld holen. Liberalisierung sei dank, hat die Post auch noch am Sonntagabend geöffnet! Mit den beiden anderen Backpackern, es sind Max und Sarah (?) aus Koblenz (D) ziehe ich dann in die Altstadt von Zagreb. Gemeinsam trinken wir etwas draussen in einem Strassencafé. Die wärmende Sonne ist schon hinter den Häusern verschwunden und ich fühle mich gezwungen, meinen Pulli anzuziehen, um nicht zu erfrieren.
Später suche ich noch ein Hostel. Ich habe ganz bewusst mal noch kein Hostel gebucht, um auszuprobieren, wie schwierig es wohl sein wird, eins zu finden. Zur Vereinfachung habe ich allerdings etwas beschissen – ich habe mir ein paar Adressen rausgeschrieben. Das eine befindet sich gleich um die Ecke in der Altstadt und ich muss nicht lange suchen, bis ich es finde. Unterwegs wird mir noch ein Zimmer angeboten, für etwa 30 Kuna, was etwa 5-6 Fr. entspricht. Ich entscheide mich dagegen, schätze ich doch auch die Gesellschaft in Hostels. Zum Nachtessen ist aber im Hostel niemand zu finden und so versuche ich mal im Mali Medo eine lokales Gericht. Es gibt Würstchen mit einem Pouletspiesschen und Gemüse (Kartoffelscheiben, Zuccettti, Zwiebeln) das in der Pfanne angebraten wurde. Es schmeckt mir, nur ist die Portion nicht ganz für mich ausgelegt. Egal, ich wollte ja nicht noch weiter zu nehmen ;) und so esse ich im Hostel noch ein kleines Stückchen Brot. Dort schaue ich mit den anderen Gästen einen Film (Inglorious Bastards), bevor ich mich ins Zimmer begebe. Ich sollte noch den nächsten Tag etwas planen, doch weiss ich nicht recht was ich will… Zwei Erasmusstudentinnen (aus Holland und Schweden) die momentan in Graz studieren tauchen auch noch auf, so dass wir nun zu Dritt im Schlag sind. Und ich bleibe schön anständig brav – nicht dass jemand noch auf falsche (?) Gedanken kommt…
In der Nacht friere ich etwas. Nur eine Wolldecke, das Leintuch und mein Seidenschlafsack reichen hier offensichtlich nicht, dass ich mich wohl fühle. Zusätzlich drehe ich mich während dem Schlaf immer wieder mal gerne um und die Tücher fallen der Schwerkraft zum Opfer, was zur Folge hat, dass ich nicht mehr zugedeckt bin.
Am Morgen weiss ich noch immer nicht recht, was ich machen will. Die einen Backpackers sind leider schon früher aufgebrochen, um einen Wasserfall zu besuchen. So esse ich zunächst mein Frühstück. Die Girls in meinem Zimmer schlafen bis halb 10, ehe sie aufbrechen wollen, um etwas zu essen und anschliessend den botanischen Garten zu besuchen. So entschliesse ich mich, um 11:03 den Zug Richtung Beograd (Belgrad) zu nehmen. Glücklich bin ich momentan nicht. Eigentlich hätte ich die schöne Stadt und die Umgebung etwas länger besuchen sollen. Jetzt werde ich mich auf Beograd und Sofia konzentrieren, dann habe ich dort genügend Zeitt. Und schlussendlich will ich ja vor allem weiter nach Istanbul und durch die Türkei. Ich muss definitiv ein anderes Mal nochmals Kroatien und die anderen Balkanstaaten besuchen kommen. Zum Glück habe ich noch ein paar Minuten für Zagreb übrig und mache ein paar Fotos.